Bogenarten

Jeder der sich für das Bogenschießen interessiert, wird wahrscheinlich schon einige verschiedene Bogenarten im Fernsehen, im Internet oder in der Zeitung gesehen haben. Wir wollen uns hier auf die Bogenarten beschränken, welche auch bei uns im Verein geschossen werden.

Olympisch-Recurve

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Recurvebogen

Der sogenannte Recurve-Bogen ist die Bogenart, mir der ein jeder Anfänger das Bogenschießen erlernen wird. Der Name leitet sich vom englischen recurve (zurückgebogen) ab. Hier sind die Wurfarmenden entgegen der normalen Form des Bogens gebogen. Dies bewirkt eine höhere Energie des Bogens im Vergleich zu einem Langbogen. Je weiter man diesen Bogen auszieht, desto höher wird das Zuggewicht, man muss also mehr Kraft aufwenden um den Bogen weiter zu spannen.
Die Sehne wird hier mit einem Tab, einem Fingerschutz aus Leder, aufgezogen um die Finger zu schützen.

Anfängerbögen bestehen aus einem Holzmittelstück und zwei Holzwurfarmen. Fortgeschrittene Bögen besitzen ein Mittelstück aus Metall und/oder Carbon, dazu kommen Wurfarme aus Carbon und Glasfaser oder Holz. Diese Bögen haben auch ein Visier und Stabilisatoren, welche die Schwingungen des Bogens aufnehmen und ausgleichen.

Diese Bogenart ist die einzige, welche bei Olympischen Spielen zugelassen ist. Bogenschießen ist erst seit den Olympischen Spielen 1972 in München wieder olympisch geworden, damals wurden die Wettbewerbe im Englischen Garten durchgeführt.

Compound

Compoundbogen

Diese Bogenart unterscheidet sich zum Recurve-Bogen insbesondere dadurch, dass sie an den Bogenenden drehbare Räder, die sogenannten Camwheels (Cams), besitzt. Auf diesen Cams sind Kabel und die Sehne leicht aufgerollt. Beim Spannen des Bogens wird die Sehne vom größeren Cam abgerollt und auf das kleinere Cam am anderen Bogenende wird das Kabel aufgerollt. Hierdurch entsteht das sogenannte Flaschenzugprinzip. Durch das Drehen der unsymmetrischen Cams verlängert sich der Hebelarm. Dies führt zu einem nicht-linearen Kraftverlauf beim Ziehen des Bogens. Zuerst nimmt hier die Zugkraft stetig zu bis zum Erreichen des Gipfel-Zuggewichtes, hier nimmt die Zugkraft nun schlagartig ab. Somit muss der Schütze im Vollauszug nur einen Bruchteil des Gipfel-Zuggewichts halten (Let-off). Der Vorteil dabei ist z.B. dass der Bogen ruhiger gehalten werden kann und somit das Zielen leichter wird.
Im Gegensatz zu allen anderen Bogenarten wird dieser Bogen nicht mit den Fingern selber aufgezogen sondern mit einem Release (to release = auslösen). Dies reduziert Lösefehler und schützt die Finger vor der großen Kraft des Bogens.
Auch das Visier hat einige Hilfsmittel mehr, so sind hier eine Wasserwaage und eine Vergrößerungslinse erlaubt.

Traditionell

Jagdrecurve
Jagdrecurve

Hier werden vom Jagdrecurve über den Langbogen bis hin zum Reiterbogen verschiedenste Bogenarten verwendet. Ihnen allen gemeinsam ist die Tatsache, dass sie weder Stabilisatoren noch Visiere nutzen und zumindest teilweise aus Holz gebaut sind. Sie können dabei aus einem Stück oder in mehrere Teile zerlegbar sein. Das Tab wird meist durch einen dreifingrigen Schiesshandschuh ersetzt. Je nach Bogenart gibt es beim traditionellen Schießen auch verschiedene Schusstechniken. Die meisten Schützen zielen unterbewusst indem sie sich auf ihr Ziel fokussieren.

Blankbogen

Als Blankbogen wird ein Recurve-Bogen bezeichnet, welcher weder Stabilisatoren noch ein Visier nutzt. Hier werden sowohl Holzbögen als auch Metall- bzw. Carbon-Bögen geschossen. Die Schusstechnik weicht hier kaum von der des Recurve-Bogens ab, einziger Unterschied ist das Ankern im Vollauszug und das Abgreifen der Sehne bei verschiedenen Entfernungen. Gezielt wird dabei über die Pfeilspitze oder einen festen Punkt im Bogenfenster.