Das Leuchten am Ende der Halle
Am Wochenende 10. und 11. November nahmen drei unserer Schützen den 400 km langen Weg an die französische Grenze in das kleine Örtchen Wyhl auf sich, um ihr Können beim TEC-HRO UV CUP 2018 unter Beweis zu stellen. Zu diesem Hallenturnier der besonderen Art hatten sich insgesamt 195 Schützen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz gemeldet. An den zwei Turniertagen hieß es bei Dunkelheit und lauter Disco Musik, die mit UV-Licht angestrahlten Spots zu treffen.
Eine weitere Besonderheit war das Echtzeit-Auswertungssystem. Über Tablets wurden die Ergebnisse an den Scheiben direkt digital erfasst und sofort auf einen Monitor mit Rangliste übertragen.
Nach einer ermüdenden Anfahrt wurde unseren Schützen beim Betreten der Halle das Ausmaß der Herausforderung erst richtig bewusst. Im ersten Augenblick lies einen die blaue Atmosphäre des Schwarzlichts orientierungslos innehalten. An der Schießlinie versuchten die Schützen der ersten Gruppe bereits ihr Glück und strahlten dabei in grellen Neonfarben. Viele der pausierenden Schützen tanzten geschmückt mit Klebebändern und Knicklichtern im Rhythmus der dröhnenden Musik. Was für eine Gaudi! Schnell wurde unseren waghalsigen Ismaningern bei den Probepfeilen klar, dass unter diesen Bedingungen Begriffe wie Sehnenschatten und Klickerkontrolle plötzlich zu Fremdwörtern werden.
Man freute sich bereits über die kleinen Dinge im Leben – zum Beispiel über einen Pfeil, der auch wirklich auf der Pfeilauflage lag. Nachdem sich die geschossenen Elfer häuften, wurde einstimmig beschlossen, dass der Samstagabend ja sowieso nur zum Spaß haben gedacht war. Vernünftig Schießen ist erst für den Sonntagmorgen geplant – man will es ja nicht gleich übertreiben. Zum Abschluss wurden gegen 21 Uhr beim „Glücksschießen“ noch drei Pfeile auf ein DIN A4 Blatt geschossen, auf dem verschiedenwertige Symbole verteilt waren, die man aufgrund der Lichtverhältnisse nicht erkannte. Da das Glück dabei natürlich einen weiten Bogen um unsere ausgelaugten Schützen gemacht hat, ist so manch einer mit einem „Ich hasse diesen Sport“ auf den Lippen bewusstlos ins Bett gefallen, nur um am nächsten Morgen um 9 Uhr doch wieder leuchtend an die Schießlinie zu treten.
Mit Kaffee-ähnlichem Gesöff intus, hieß es also auch am Sonntagmorgen wieder blind sein Bestes zu geben! Mit neu geweckten Ehrgeiz kämpften sich unsere Ismaninger tapfer auch durch den zweiten Turniertag und konnten dabei die am Vortag gesammelten Erfahrungen in den ein oder anderen Ring mehr umsetzten. Das „Glücksschießen“ bescherte diesmal einem unserer Schützen sogar eine neue Fingerschlinge. Mit den hart erkämpften Ergebnissen machte man sich schließlich auf die lange Heimfahrt. Dieses ungewöhnliche Turnier hat einen Rießenspaß gemacht und die Herausforderungen des Bogenschießens auf eine ganz neue Ebene gehoben!
Auch im nächsten Jahr findet der TEC-HRO UV CUP wieder statt und wird bestimmt wieder Schützen aus nah und fern anziehen!
Alle ins Gold
Alina Platen