Die neue Bogensehne

Am 25.02.23 lud unser Bogensehnenbau Referent Michael Langner interessierte Bogenschützen unseres Vereins zum Bogensehnenbauen in die Hainhalle in Ismaning ein.

Pünktlich um 10 Uhr, ging es mit einer kleinen theoretischen Einweisung über die  benötigten Materialien und Werkzeuge (Sehnengalgen, Sehnengarn, Wickelgarn, Checker, u.v.m.) los. Besonders war, dass unser Verein durch das Bogensportgeschäft BCI, Inhaber Thomas Nibbe, eine komplette Rolle Sehnengarn gesponsert bekommen hat! Vielen Dank hierfür! Nach der Theorie ging es dann auch direkt an die Sehnengalgen.

Man konnte sich aussuchen, ob man das vereinsinterne / gesponserte Sehnengarn oder das durch den Referenten zur Verfügung gestellte Sehnengarn für seine Sehne verwenden wollte.

Es folgte eine kurze Vorführung, wie das Sehnengarn um den Sehnengalgen gespannt werden sollte. Da nur sechs Sehnengalgen zur Verfügung standen, konnten sich zunächst nur sechs Bogenschützen daran machen, das Sehnengarn mit einer personalisierten Strangzahl um den Sehnengalgen zu wickeln. Der Sehnenbaureferent überwachte stets den Fortschritt jedes einzelnen Sehnenbauers und stand immer mit Rat und Tat zur Seite.

Nachdem jeder seine selbstausgewählte Strangzahl um den Sehnengalgen gespannt hatte, ging es mit dem nächsten Schritt weiter.

Dann hieß es wieder dem Sehnenbaureferenten zuhören, welcher veranschaulichte und erklärte, dass es zwischen den einzelnen Wickelgarnen Unterschiede in der Dicke geben kann. Zudem gab es eine kurze Einweisung in die zwei zur Verfügung stehenden Wickler. Einmal gab es ein einfaches Modell, welches man selbst kostengünstig im Fachhandel erwerben kann, sowie ein Garnwickler der Firma Beiter.

In der Handhabung waren beide Varianten gleich. Dann hieß es die erste Schlaufe, auch Ohr genannt, zum Spannen der Sehne auf den Bogen, zu wickeln. Es gab dabei einige kuriose Farbkombinationen zwischen Sehnen und Wickelgarn. Nach einer kleinen Verpflegungspause mit bestellter Pizza, sowie mitgebrachten Muffins und Kaffee, ging es weiter mit der Wicklung für das zweite Ohr, was jedem deutlicher leichter gefallen ist, da man bereits Erfahrung von dem ersten Ohr hatte. Bevor es an die Mittenwicklung ging, maß jeder seine ganze persönliche Standhöhe aus, um festzustellen, ob die Sehne evtl. zu kurz oder zu lang gespannt wurde. Bei einigen gab es ein paar kleine Abweichungen, die sich aber mit mehrmaligen eindrehen (15 – 30 Mal) der Sehne beheben lassen konnten.

Zu guter Letzt stand noch das Wickeln der Mittenwicklung an. Es wurde ein letztes Mal gezeigt, wie man die Mittenwicklung wickelt. Wichtig dabei war, dass  diese nicht zu dick wird, da von dort alle Pfeile ins Gold gehen sollen. Einige Sehnenbauer hatten Glück und wählten das richtige Wickelgarn, sodass die eigenen Pfeile nicht zu fest an der Sehne/Mittenwicklung saßen. Andere hingegen starteten hingegen einen zweiten Versuch, um die richtige Dicke der Mittenwicklung zu bekommen. Es war einm langer Sehnenbau-Tag mit viel Schweiß, den jeder Teilnehmer gelassen hat, um für sich und seinen Bogen eine oder sogar eine zweite Sehne zu bauen.

Das Einzige, was an diesem Tag nicht gemacht werden konnte, war die Befestigung der Nockpunkte. Der Sehnenbaureferent erzählte noch was zu den verschiedenen Nockpunkten (geklebt, gewickelt oder festgemacht) und wie diese sich auf das Schießen auswirken. Wie man die Nockpunkthöhe ausschießt, wird dann am 13.03.23 beim Tuning Kurs für die Freiluft Saison festgestellt.   

Zu guter Letzt räumten alle noch gemeinsam auf und gingen glücklich und mit einem Lächeln über die selbst gebaute Sehne im Gesicht, nach einem langen und anstrengenden Bogensehnenbautag nach Hause.

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an den TSV Ismaning die uns recht kurzfristig die Räumlichkeiten zur Verfügung stellten.

 06.03.23 Marc Malter

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